Vertrauen und Respekt
Ein Lebensraum für selbstbestimmtes Leben und persönliche Entwicklung.
Unsere Philosophie und Werte
Unser Bild vom Menschen: Kompetenz und Kreativität
Im Haus Mutter steht der Mensch im Mittelpunkt. Unsere Philosophie basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch ein selbstbestimmtes, kompetentes und kreatives Wesen ist. Wir legen besonderen Wert auf eine ganzheitliche Pflege, die die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen jedes Bewohners berücksichtigt.
Dabei geht es uns nicht nur um die Behandlung von Symptomen, sondern um die Förderung der Lebensqualität. Unsere sozialtherapeutische Ausrichtung ermöglicht es, sowohl die inneren als auch die äußeren Lebensbedingungen positiv zu beeinflussen. Durch eine stabile und unterstützende Gemeinschaft schaffen wir einen Lebensraum, der Geborgenheit und Wachstum ermöglicht.
Unser Bild vom Menschen
Wir sehen den Menschen als selbstbestimmtes, kompetentes und kreatives Wesen, das sowohl autonom als auch Teil einer sozialen Umwelt ist. Krankheit verstehen wir als Störung, die sich sowohl auf die Person als auch auf ihre Umwelt auswirkt. Unsere Pflege und Therapie zielen darauf ab, diese Störungen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Gesamttherapeutische Ausrichtung
Unsere sozialtherapeutische Arbeit fördert die Verbesserung der Lebensqualität durch Veränderungen in der Person und ihrer Umwelt. Sie ist erlebnis- und handlungsorientiert, bezieht nonverbale Kommunikation ein und nutzt die Resonanz zwischen Mensch und Umwelt. Dabei ist der Therapeut ein gleichwertiges Gegenüber, und die Therapie eine Form der Beziehungsarbeit.
Unsere Unternehmensphilosophie
Unsere Unternehmens-philosophie
Im Haus Mutter steht die Würde und Selbstbestimmung jedes Bewohners im Vordergrund. Wir respektieren die individuellen Werte, religiösen und weltanschaulichen Orientierung unserer Bewohner. Unser Ziel ist es, eine Atmosphäre von Geborgenheit und Heimat zu schaffen, die eine bestmögliche Lebensqualität trotz und mit der Krankheit ermöglicht.
Unser Pflegeleitbild
Unsere Pflege zielt darauf ab, den Bewohner in seiner Individualität zu respektieren und seine Selbstständigkeit zu fördern. Dabei bieten wir Unterstützung in allen Lebensbereichen, von der Pflege bis zur Alltagsgestaltung. Wir setzen auf eine ganzheitliche, aktivierende Pflege, die sich nach den Bedürfnissen und Ressourcen des Einzelnen richtet.
Elementare Pflegeleitsätze
- Pflegesituationen im Gesamten und in ihren Elementen wahrzunehmen und zu beurteilen
- Ressourcen bei sich und anderen wahrzunehmen, zu erhalten und zu entwickeln
- Grenzen zu akzeptieren und geeignete Hilfe zu beanspruchen bzw. anzubieten
- Veränderungen einer Situation zu erkennen sowie mittel- und langfristige Entwicklungen vorauszusehen
- Prioritäten zu setzen, Entscheidungen zu treffen und Initiativen zu ergreifen
- Aufgrund von Standards ein breites und stets aktuelles Repertoire an Methoden und Techniken einzusetzen
- Pflegeverrichtungen geschickt und sicher auszuführen
- Sich situationsgerecht, verständlich und differenziert auszudrücken
- Zum Lernen zu motivieren, Verhaltens- und Einstellungsänderungen aufzuzeigen und zu unterstützen
- Die Wirkung des eigenen Handelns zu beurteilen und daraus zu lernen
- Ethische Grundhaltungen in konkreten Situationen zu vertreten
- Aus einer Grundhaltung der Wertschätzung heraus mit anderen zusammenzuarbeiten
- Im Wechselspiel zwischen Anteilnahme, Engagement und Distanz Beziehungen aufzunehmen, zu erhalten und abzulösen
- Konflikte anzugehen, zu lösen oder auszuhalten
- Für Veränderungen und Neuerungen offen zu sein
Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel
Monika Krohwinkels Pflegemodell hat als Ziel die Erhaltung bzw. Entwicklung von Unabhängigkeit und Wohlbefinden des Menschen. Ihr Modell zeigt die Bedeutung von fähigkeitsorientiert - fördernder Prozesspflege auf, bei der die individuelle Lebensgeschichte und -situation sowie die Förderung von Fähigkeiten des Menschen im Zentrum stehen.
Umgebung
Mensch und Umgebung sind offene, sich wechselseitig beeinflussende Systeme. Die Umgebung ist wesentlicher äußerer Faktor für Leben, Gesundheit und Wohlbefinden. Dazu zählt neben der sozialen auch die ökologische, physikalische, materielle und gesellschaftliche Umgebung.
Aktivitäten des Lebens realisieren
- Kommunizieren können
- Sich bewegen können
- Vitale Funktionen aufrecht erhalten können
- Essen und Trinken können
- Ausscheiden können
- Sich pflegen können
- Sich kleiden können
- Ruhen, schlafen und sich entspannen können
- Sich beschäftigen lernen und sich entwickeln können
- Sich als Frau oder Mann fühlen und verhalten können
- Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen können
- Soziale Beziehung und Bereiche sichern und gestalten können
Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen
- Existenzfördernde Erfahrungen machen können (Unabhängigkeit erreichen, Zuversicht, Vertrauen, Sicherheit usw.)
- Mit belastenden und gefährdenden Erfahrungen umgehen können (Abhängigkeit, Sorge, Angst, Schmerzen, Sterben usw.)
- Erfahrungen, welche die Existenz fördern oder gefährden können, unterscheiden und sich daran entwickeln können (Kultur und Biographie)
Die Bedürfnisse und Fähigkeiten haben eine physisch-funktionale, eine willentlich-emotionale, eine kulturelle und eine soziale Komponente. Alle Komponenten sind immer - wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt - vorhanden und auch in jeder anderen Komponente enthalten. Krohwinkel hat die vier Schlüsselkonzepte und die AEDL-Struktur in ein Rahmenmodell ganzheitlich-fördernder Prozesspflege eingebaut. Dieses Rahmenmodell gliedert sich in:
Das primäre pflegerische Interesse: pflegebedürftiger Mensch mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten; außerdem Einflüsse aus der Umgebung, dem Gesundheits- bzw. Krankheitsprozess und von Diagnostik und Therapie.
- Die primäre pflegerische Zielsetzung: zentral sind hier die Unabhängigkeit und das Wohlbefinden, die durch Förderung der Fähigkeiten der pflegebedürftigen Personen oder ihrer Angehörigen erhalten oder wiedererlangt werden sollen; dieses Ziel gilt unabhängig von der Prognose oder dem Gesundheitszustand für alle Menschen.
- Die primäre pflegerische Hilfeleistung: Pflege verfügt über fünf methodische Ausrichtungen (Handeln für; führen und leiten; eine förderliche Umgebung schaffen; unterstützen, anleiten, beraten, unterrichten und fördern)
Die Aufgaben und Verantwortungsbereiche der Pflege
- direkte Pflege
- Pflegedokumentation
- pflegerische Arbeitsorganisation
- Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie (Behandlungspflege)
- Kooperations- und Koordinationsleistungen (interdisziplinäre Zusammenarbeit)
In den ersten drei Bereichen ist die Pflege selbständig und trägt somit die volle Verantwortung, in Bereich vier hat sie die Durchführungsverantwortung, und die Aufgaben und Verantwortungsbereiche im letzten Bereich werden nach Absprache mit den jeweiligen Berufsgruppen durchgeführt.
Die Aufgaben- und Verantwortungsbereiche der Pflege werden von Krohwinkel als Managementmodell bezeichnet.
Der Pflegeprozess
Helfen heißt im Pflegeprozess, den Pflegebedürftigen bei der Lösung und dem Ausgleich seiner gesundheitlichen und der damit verbundenen sozialen und psychischen Problematiken zu unterstützen und entstandene Defizite auszugleichen.
Der individuelle Problemlösungsprozess
Art und Umfang der Unterstützung oder Übernahme von Aktivitäten und existenziellen Tätigkeiten des täglichen Lebens, die der Betreute benötigt, werden in Form einer Problemanalyse erfasst. Die Kräfte, die der Hilfebedürftige selbst zur Pflege und Betreuung aufbringen kann, werden ebenfalls ermittelt.
Aus den Pflegeproblemen und Ressourcen ergibt sich der individuelle Pflegebedarf des Betroffenen. Der Bedarf der pflegerischen Versorgung wird während des Pflegeprozesses laufend an die veränderten Bedürfnisse und Prioritäten des Pflegebedürftigen angepasst.
Phasen der Problemlösung / Planung
Der Pflegeprozess besteht prinzipiell aus folgenden Schritten:
- Informationssammlung
- Erkennen der Probleme und Ressourcen
- Festlegen der Pflegeziele
- Pflegeplanung (analog zum SGB XI)
- Durchführung der Pflege
- Beurteilung der Pflegewirkung
- Anpassung der Planung
Informationssammlung / Biographiearbeit
Die Informationssammlung hat unter drei Gesichtspunkten entscheidende Bedeutung für die Qualität der Pflege: Sie ist in der Regel die erste Kontaktaufnahme zwischen Pflegeperson und Bewohner oder dessen Angehörigen/Betreuer. Der Bewohner erlebt, dass der Mitarbeiter der Einrichtung für die Problemstellungen Zeit hat und dass die Pflege mit gegenseitiger Information und Kooperation sinnvoll geplant und getragen werden kann.
Um ein größtmögliches Maß an Unabhängigkeit für den erkrankten Menschen zu erhalten oder wiederzuerlangen, knüpft die Pflege auch durch soziale Betreuung und Versorgung an die vorhandenen Fähigkeiten und Bedürfnisse des einzelnen Bewohners an. Das Einbeziehen von Pflegestandards unterstützt die Pflegeplanung und Durchführung. Regelmäßige Pflegevisiten stellen sicher, dass eine fachgerechte, am Bedarf orientierte Pflege erbracht wird und der Pflegeprozess den veränderten Gegebenheiten angepasst wird.
1. Die konsequente Beachtung von Individualität und Selbstbestimmung Pflegebedürftiger.
2. Die schriftliche Dokumentation des Pflegeprozesses wird auf vier Schritte begrenzt.
Dieser umfasst:
- die Strukturierte Informationssammlung als Einstieg in den Pflegeprozess,
- die individuelle Maßnahmenplanung,
- den Pflegebericht,
- den Behandlungsbogen und die Zusatzdokumente im Hinblick auf das Risikomanagement.
3. Die Strukturierte Informationssammlung erfolgt auf Basis von sechs wissenschaftsbasierten Themenbereichen.
4. Pflegerisiken werden erfasst. Die Risikoeinschätzung erfolgt rational und fachlich begründet.
5. Im Pflegebericht wird aufgezeichnet, was von der Pflegeplanung abweicht.
Das Strukturmodell besteht aus 5 Grundprinzipien.
Zusätzlich empfahl die Ombudsfrau verschiedene Maßnahmen, welche sich auf die Grundstruktur der Pflegedokumentation beziehen:
- Die individuelle Planung der Pflegemaßnahmen wird auf die Grund- und Behandlungspflege beschränkt.
- Die Dokumentation der Grund-/Behandlungspflege und Maßnahmen des Risikomanagements sind verpflichtend.
- Nachweise von Einzelleistungen entfallen im Pflegealltag für routinemäßig wiederkehrende Abläufe in der grundpflegerischen Pflege und Betreuung.
- Veränderungen sind im Rahmen der Qualitätssicherung zu überwachen.
Der Behandlungsbogen der Strukturellen Informationssammlung besteht aus verschiedenen Feldern:
- Feld A: Name der pflegebedürftigen Person, Zeitpunkt, Art des Gesprächs (Erstgespräch/Folgegespräch), Handzeichen der Pflegekraft. Der Einrichtung bleibt freigestellt, ob die SIS vom Pflegebedürftigen bzw. seinem Angehörigen unterschrieben wird.
- Feld B: Selbsteinschätzung des Pflegebedürftigen. Seine Antworten werden in Zitatform notiert.
- Feld C1: Nach der Selbsteinschätzung des Pflegebedürftigen führt das Pflegepersonal die fachliche Einschätzung anhand der sechs SIS-Themenbereiche durch (Feld C1). Hier werden die fachlichen Einschätzungen und Beobachtungen im Hinblick auf den Unterstützungsbedarf zu den sechs SIS-Themenfeldern dokumentiert. Wird ein Themenfeld nicht gebraucht oder kann aus bestimmten Gründen nicht abgefragt werden, ist dies zu vermerken.
- Feld C2: Dieses Feld dient der Einschätzung von Pflegerisiken (Risikomatrix) und basiert auf den Erkenntnissen aus den Feldern B und C1.
Damit die Pflege koordiniert und Fragen und Probleme schnell bearbeitet werden können, ist es wichtig, dass wir regelmäßige Teambesprechungen und Leitungssitzungen durchführen.